Sonntag, 11. Oktober 2009

Sweet as, Bro!

Nun ist es schon 3 Wochen her, dass ich mich hier das letzte Mal zu Wort gemeldet habe. Die Wochen vergehen hier echt wie im Fluge. Zwar ist schon seit längeren der Alltag eingekehrt, doch ganz viel kleine Dinge machen dieses Freiwillige soziale Jahr zu etwas ganz besonderem. Die ersten 6 Wochen Arbeit hier im Cholmodeley Children's Home sind nun vorbei und somit musste ich mich eigentlich auch von meinem Team trennen, denn der Plan war es, dass man nach 6 Wochen tauscht. Carol ,die überraus engagierte Chefin unseres Teams hat jedoch ein super Wort für mich, bei derChefin des Kinderheimes eingelegt. Deshalb ist es uns gelungen, dass ich im Team bleiben kann. Das ist echt super, denn wir hamoieren sehr gut!!! Leider musste Kerry das Team verlassen. Kerry ist echt durchgeknallt und super lustig. Sie erfindet Lieder am laufenden Band ( I am H A P P Y , I am H A P P Y, I know I am, I'm sure I am, I am H A P P Y!!! ( Dabei muss man beachten, dass man die Buchstaben von Happy einzeln betont!!!)) oder Worte wie zum Beispiel Putangwallawallbingbang ^^. Mit ihr hat es wirklich viel Spaß gemacht zu arbeiten. Sie hat Schwung in die Bude gebracht. Hoffentlich kommt sie nach Weihnachten in unser Team zurück. Deshalb bleiben nur noch Carol, Dwayne und Ich! Foto: (v. links n. rechts: Ich, Dwayne, Carol, Kerry)

2 Tage später kam dann morgens Kris in mein Zimmer gerannt und verkündete mir die frohe Botschaft, dass ein Tsunami auf dem Weg auf unsere Küste ist. Es war der Tsunami der auch auf Samoa gewütet hat und zahlreichen Menschen das Leben kostete. Die Staff Member hatten schon die Schlüssel für die Wagen bereitgelegt, damit wir auch noch auf den Berg hätten hochfahren können falls der Tsunami ja doch 50m hoch ist ^^. Es war also alles ein bisschen übertrieben. Lyttelton Harbour wurde komplett evakuiert und was kam am Ende....NIX!!! Ich stand voller Erwartungen mit Kamera und Camcorder auf dem Balkon und es kam einfach nichts. Noch nichteinmal der Steg wurde überflutet. Wir haben dann auch gesagt bekommen, dass die "Flutwelle", die an der Nordinsel angekommen ist, ca. 80cm hoch war. Also es bestand Gott sei Dank keine Gefahr für uns.

In der gleichen Woche haben wir dann auch noch Felix und Michi kennengelernt. Sie haben uns im Fitnessstudio direkt als "bloody" German enttarnt und prompt auf Felix Geburtstag am 1.10 eingeladen. Wir waren im Irish Pub und sind gut zur Live-Musik abgegangen. Felix will auch in Köln Sport studieren und hat auch seinen Freizeitsportleiter gemacht. Außerdem ist er genauso Fußballverückt wie ich. Ich liegt mit ihm auf einer Wellenlänge und deshalb machen wir auch viel mit ihnen.

Am 7. Oktober erfüllte sich mir dann noch ein Traum. Sollte ich wirklich noch an einem Oktoberfest dieses Jahr teilnehmen? JA! Die University of Canterburry veranstaltete ein Oktoberfest. Voller Vorfreude fuhren Friso und Ich zur Universität um uns das Spektakel mal anzugucken. Draußen auf dem Parkplatz empfing ich dann schon die vertraueten Gesänge ( Ein Prosit ein Prosit etc.)Mit einem Lächeln betrat ich dann das "Festzelt" (ein Festraum der Universität^^), doch dieses verschwand dann auch direkt wieder. Ich hatte leider keine Kamera dabei. Man kann sich es einfach nicht vorstellen. Auf der Bühne war eine Blaskapelle, die Kaipaoi Brass. Durchschnittsalter der Damen und Herren war ca. 150. Wie sich dann auch heraustellte war kein einziger Deutscher in dieser Kapelle ^^. Im Festraum waren zum größtenteils Kiwis, Asiaten, Briten und auch ein paar Deutsche, die man daran erkannte, dass sie den Songtext von ein Prosit richtig lallten . Denn die anderen folgten ganz strickt dem Songtext der im Gesangsbuch " Song Book of the Bavarian Band" stand, nämlich " Ein Prosit, Ein Prosit, I'm dry , dry, dry". Lustig war auch der übersetzte Text von "Bier her Bier her oder ich fall um" ( Beer here, beer here, serve me or I fall-ee^^). Sonst war es aber nur schlecht. Friso und Ich haben uns dann noch 2 T-Shirts "besorgt" wo draufsteht Oktoberfest 2009 von der Univerity of Canterburry.

Nach weiteren eher ereignislosen Tagen, kam dann das Highlight der letzten drei Wochen. Der Trip nach Greymouth an die Westküste der Südinsel. Friso und Ich beschlossen einfach mal einen etwas größeren Trip zu unternehmen. Am 10.11 ging es dann morgens um 8.00 Uhr los Richtung Autovermietung, denn für so lange Strecken dürfen wir leider den Van unseres Kinderheimes nicht benutzen. Deshalb haben wir uns für ganze 40 Dollar (10 Euro p.P) einen
Toyota Vitz gemietet. Um ca. 9.00 nach einer kleinen Stärkung bei Subway ging es dann auf den Highway 73, der direkt von Christchurch über den Arthurs Pass nach Greymouth führt. Kurz nach Springfield passierten wir dann ein Schild, auf dem geschrieben Stand " Snowchains Essential" (Schneeketten erforderlich). Da die Straße aber geräumt war sind wir einfach weitergefahren, wir wussten außerdem auch nicht wie man die Schneketten anlegt ^^ (Kommentare dazu darf man gerne für sich behalten :) ) Die Fahrt Richtung Arthurs Pass war einfach mal wieder atemberaubend. Hatte es doch morgens in Christchurch noch geregnet, hatten wir jetzt blauen Himmel und Sonnenschein. Wir fuhren an den schneebedeckten Bergen vorbei,die neben uns aus dem Boden ragten und im Sonnenlicht ihre mächtigen und imposanten Gipfel präsentierten. Der Weg war einfach wunderschön. 10km vor dem eigentlich Arthurs Pass vollzog ich dann mal einen kleinen Bremstest mit unserem Flöcki um zu schauen ob es wirklich sooo glatt ist in dieser Schneelandschaft. Prompt brach dann auch das Heck aus. Schweißperlen bildeten sich auf unserer Stirn, weil wir höchstens 100m über dem Meeresspiegel waren und es hier schon richtig schneebedeckt war und wir wussten dass die Ortschaft am Arthurs Pass die höchstgelegenste Neuseelands ist (haben wir aber auch erst im Auto durch den Loney Planet erfahren). Naja wir wussten ja immer noch nicht wie man Schneeketten anlegt ^^. Doch auch hier hatten wir wieder Glück. Die Straßen waren alle super
geräumt, sodass wir alles sehr gut passieren konnten. Nach dem Arthurs Pass folgte dann an der Westcoast ein absolutes Kontrastprogramm der Vegetation. In den Bergen zeichnete die Landschaft großtenteils Nadelbäume, Steine und Schnee aus, an der Westcoast hingegen wurde die Landschaft von Meer, Palmen und Stränden geprägt. In Greymouth angekommen, haben wir dann ersteinmal, so wie es geplant war und so wie es sich für Deutsche gehört^^, eine Tour durch die Monteith's Brauerei gebucht. Es ist einer der größten Brauereien Neuseelands und exportiert ihr Bier in die verschiedensten Ländern der Erde. Die Fürhung war echt super. Die Dame hat uns erklärt wie die ganzen Prozesse ablaufen und wir sind in die ganzen
verscheidenen Hallen gegangen. Die Verköstigung der verscheidenen Biersorten bildete den krönenden Abschluss einer gelungenen Tour. Nach der Besichtigung sind wir dann zu den Pancake Rocks und den Spritzlöchern in Puranaki gefahren. Die Pancake Rocks sind Felsen aus Dolomite-Point Kalkstein, die durch Erosion und Ablagerungen so geformt wurden, dass sie aussehen wie hochgestapelte Pfannkuchen. Bei Flut gerät dann das Wasser in darunterliegende Höhlen und schießt dann in Furcht erregenden Fontänen aus den Spritzlöchern. Ein echt schönes Naturereignis. Danach sind wir dann wieder in das 20 Minuten entfernte Greymouth gefahren um diesen tollen Tag in einer, im Loney Planet empfohlenden Pizzeria ausklingen zu lassen. Wir hatten ja noch die Rücktour vor uns. der Rückweg war auch wirklich klasse! Mit der Sonne und Meer im Rücken und die schneebedeckten Berge vor uns fuhren wir also Richtung Arthurs Pass. Als wir den Arthurs Pass erreichten folgte noch ein Überraschung. Wir endeckten drei Keas (bitte googlen wer die Vögel nicht kennt) die an der Straße hockten und chillten. Natürlich haben wir sie fotografiert und gefilmt, da man sie nicht so oft in freier Wildbahn entdeckt. Die Sonne ging dann auch allmählich unter und wir hofften einfach nur, dass die Straßen nicht glatt sind wenn wir oben ankommen. Doch zum Glück musste der
Schnee auf der Straße seinen Tribut an die Sonne zahlen. Der Weg zurück was echt superschön und einsam. Wir haben teilweise in einer halben Stunde 1 Auto gesehen und man bedenke, dass der Highway 73 die Hauptverkehrsbindung zwischen Christchurch und Greymouth ist!!! Die Dunkelheit brach schnell herein und wir hofften einfach, dass wir gut bis Christchurch durchkommen würden. Es hat ja auch alles super geklappt. Am Ende des Tages hatte Friso dann noch die glorreiche Idee, einen kleinen Abstecher zur Universitat zu machen um die Leute im Flat zu besuchen. Dort angekommen ging dann auch die dicke Party. Wir riefen dann noch Kristoffer an der auf dem Weg in die Stadt war mit Thilo und Menno(beide aus Dunedin). Zusammen waren wir dann noch bis zum Schluss dort und haben somit den Tag erfolgreich beendet. Schlussendlich kann ich nur sagen, dass dieser Tag wirklich extrem geil war. Allein schon der Kontrast zwischen den verschiedenen Vegetation war der Hammer. Wir haben so viel gelacht und Spaß gehabt. Es war einfach ein ganz tolles und besonderes Erlebnis. Ich habe also wieder eine sehr schöne, sympathische und neue Seite Neuseelands kennegelernt. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen auch einmal in diese Land zu reisen!!!

Bis dann

Ich vermisse euch wirklich alle, auch wenn ich hier viel Spaß habe.
Grüße an meine Familie, an Freunde und Verwandte, an das EPK und ganz besonders an meine Freundin. Ich liebe dich Schatz!!!

Euer Sebastian

Ps: Ich hab nicht nur die Bilder von Greymouth hochgeladen sondern es sind auch noch neue von Cholmondely drin!!!

(Das Video ist von den Pancake Rocks und Spritzlöchern)


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