Letzten Samstag beschloss ich, die Umgebung hier in der Governors Bay zu erkunden und zwar per pedes. Ich brauchte mal nur Zeit für mich. Das heißt nicht, dass ich die Leute, die hier sind nicht mag oder so. Ganz im Gegenteil. Wir haben hier viel Spaß und sind schon zu einem eingeschworenden Team geworde

n. Doch trotzdem, ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich Einzelkind bin, musste ich dem ganzen Alltag mal entfliehen und die ganzen Eindrücke und Erlebnisse sacken lassen, die ich so in den letzten Wochen erlebt habe und einfach mal Zeit für mich haben. Deshalb beschloss ich das Gebirge, das sich ja direkt hier an der Governors Bay erstreckt zu bezwingen ^^. Die Berge messen zwar "nur" so um die 500m doch der Weg stellte sich als sehr schweißtreibend heraus. Morgens um 9 Uhr machte ich mich also startklar für die große Tour. Ich packte meinen Trecking Rucksack. Zwei Liter Wasser, 5 Kiwi und 2 Apfelsinen sollten reichen. Um halb 10 ging ich dann zum Startpunkt der Wanderouten am Fuße der Gebirgskette. Es folgte ein Schild, auf dem alle Wanderouten aufgezeichnet waren. Die Längen der Routen variieren hier zwischen 25 bis 90 Minuten. Ich suchte mir einen schöne Weg aus. Der Gipfel war schließlich mein Ziel. Ich began mit dem Titoxi Track. Das ist quasi der Einführungsweg, der mich dann auf die anderen Wanderrouten leitete. Nach ca. einer dreiviertel Stunde musste ich mein Fleece ausziehen, da ich so anfing zu schwitzen, dass ich schon fast in meinen Sachen schwimmen konnte. Zum Glück hatte ich Sonnecreme dabei, denn die Sonne ist hier extrem intensiv. Deshalb führte ich meine Weg im "Primishirt" fort, da ich nichts anderes zum anziehen mitgenommen hab. Man konnte mich also spätestens ab diesem Zeitpunkt als europäischen Tourist indetifizieren. Zum Glück ist mir

den den ganzen Tag über kein Mensch über den Weg gelaufen. Der Weg zum Summit war ein echtes Erlebnis. Ich habe selten Landschaften gesehen, in denen die Flora so abwechslungsreich sein kann. Auf der einen Seite lief man durch Gräser, Moose und Zwerggewächse , man sah Büsche mit Gelben Blüten, Kakteen viele unterschiedlich kleinwüchsige Pflanzengewächse. Auf der anderen Seite lief man wirklich durch den tiefsten Dschungel. Teilweise dachte ich Mowgli, Bagira und Baloo kommen hier gleich um die Ecke. Der Weg war also echt atmeberaubend und ein echtes Erlebnis für Naturfreunde. Nach ca. 4 Stunden erreichte ich dann Endlich mein Ziel. Und ich hatte mir ein Ziel ausgesucht, was schöner hätte gar nicht sein können. Doch wie sollte ich nur dort hin kommen. Die Gipfelspitze lag (Luftlinie) ca. 50m - 100m von mir entfernt, doch wurde von einem Zaun umschlossen. Sollte jetzt also die ganze Mühe, der ganze geflossende Schweiß umsonst gewesen sein? NEIN!

Nicht mit mir. Ich stieg also über den Zaun ohne zu wissen was mich dahinter erwarten würde. Doch Gott sei dank befanden sich keine Tiere in diesem Gebiet, sodass ich also in Ruhe hier oben meine Zeit verbringen konnte. Als ich dann endlich ganz ganz oben angekommen war, bot sich mir einen Aussicht, die man nur schwer mit Worten beschreiben kann. Es war einfach geil! Ich hatte einen 360° Panoramaview. Ich konnte die Southern Alps sehen mit Christchurch und der ganzen Canterbury Area um Vordergrund. Auf der anderen Seite erstreckte sich sich der Ozean und ich konnte die ganzen Küstenlinien entlanggucken und hatte eine atemberaubende Sicht über die ganze

Governors Bay. Hier setzte ich mich also hin und genoss ich meine Freiheit. Ich aß mein Proviant und chillte ca. 1 ganze Stunde dort oben. Man, das hat gut getan sag ich euch!!! Mit meinem Fernglas konnte ich natürlich auch gut beobachten was sich so im Tal, vorallem auf unserem Playground abspielte :). Ja dann wurde es auch langsam Zeit den Rückweg anzutreten, denn es wurde auch langsam immer kälter. Meine Abstieg setzte ich also mit Fleece fort. Nach 6 Stunden erreichte ich erschöpft, aber trotzdem auf gewisse Weise sehr ausgeruht, das Kinderheim in dem natürlich wieder die Lutzi abging. Der Alltag hatte mich wieder fest in seiner Hand :)
Abends sind wir (Friso und Ich) auf eine Geburtstagparty gegangen. Die Party war eigentlich echt schön und lustig. Ich hab mich mit vielen Leuten aus Amerika, England und Neuseeland unterhalten. Doch mich packte schnell die Müdigkeit, sodass wir schon relativ früh die Party verließen. Den Rest der Woche verbrachte ich hauptsächlich mit arbeiten und trainieren. Dochh gestern bot sich uns noch ein weiter Highlight. Wir sind nämlich mit unserer Chefin und 4 transition children (das sind die Kinder, die hier länger im Heim leben) ins Rugbystadion gegangen (hier in Christchruch) und haben uns die Partie Canterbury vs. Taranaki angeguckt. Es war echt schön sich ein Rugbyspiel mal live anzuschauen. Doch die Atmosphäre ist mit der in einem deutschen Fußballstadion nicht zu vergleichen. Die Zuschauer rasten nur mal aus wenn jemand einen Ball verliert oder einen Punkt erziehlt. Und man bedeke das Rugby hier den selben Stellenwert hat wie Fußball bei uns. Es war aber nichtsdestotrotz ein tolles Erlebnis.
So weit von mir :)
Bis dann
Ich vermisse euch
Euer Sebastian
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