
Etwa eine Woche arbeite ich jetzt schon. Die Arbeit ist anders als ich es mir vorgestellt habe. Es gibt jeden Tag zwei Einheiten, sogenannte shifts. Die A.M. Shift geht von 7:00 Uhr bis
2:30 und die P.M. Shift von 3:00 Uhr bis 10:00. Dienstag und Mittwoch hatte ich A.M und Donnerstag, Heute und Morgen habe ich PM. Ich fungiere hier als Staff Member habe also die gleichen Pflichten und Rechte wie die
übrigen Mitarbeiter. Ich bin quasi das Mädchen für alles. Mein Aufgabenbereich geht von Kinder beim Ankleiden helfen, über Staubsaugen bis hin den Kindern eine "Gute Nacht Geschichte" vorlesen. Im Endeffekt ist die Arbeit ziemlich gechillt da sie körperlich nicht sehr anstrengend ist. Gerade wenn man morgens zugeteilt ist hat man nicht viel zu tun da die "größeren" Kinder in der Schule sind. Deshalb hatten wir die letzte Woche nur ein Kind auf das wir aufpassen mussten.
Die Kinder an sich sind alle voll in Ordnung, deshalb macht es auch sehr viel Spaß sich mit ihnen zu beschäftigen. Es bedarf bei mir wahrscheinlich noch einige Wochen bis ich mich daran gewöhnt habe, dass die Kinder von jetzt auf gleich eine sehr aggressives Verhalten an den Tag legen können. Gestern hat zum Beispiel ein Kind drei Räume verwüstet, das war schon nicht mehr feierlich. Playstationcontroller, Nintendo 64, Bücher sogar Tische und Stühle wurden durch den Raum geschleudert. Ein Mitarbeiter wurde sogar noch am Hals blut

ig gekratzt ^^. Ihr merkt hier geht es hart zur Sache. Doch so aggressiv sie
auch manchmal sind, umso bedrückender ist es, wenn man diese Traurigkeit in ihren Augen sieht. Man darf nicht vergessen, dass die Kinder nicht aus einem wohlbehüteten Elternhaus stammen. Teilweise sieht man echt diese Leere, diesen Schmerz, diese Sehnsucht nach einem "normalen" Leben in ihren Augen. Deshalb freut es einen umso mehr wenn man diesen Kindern ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann und ihnen das Gefühl gibt, dass es auch Menschen gibt die es kümmert wie es ihnen geht, die auf sie zugehen und versuchen ihr Leben hier im Kinderheim positiv zu gestalten. Des Weiteren hatte ich diese Woche meine Driving Lessons, sodass ich jetzt auch befugt bin hier in Neuseeland bzw. für das Kinderheim Auto zu fahren. Es ist echt manchmal verwirrend sich hier im Straßenverkehr zurecht zu finden, denn obwohl hier Linksverkehr herrscht wird die "Rechts vor Links Regel" angewandt. Kling komisch, ist aber so. Die letzten zwei Tage bin ich also schon etwas herum gekommen mit dem Auto. Zuerst war ich im schönen Fischerdörfchen Lyttelton und heute war ich am Diamond Harbour. Beider Ausflüge waren echt klasse. Leider spielt das Wetter momentan nicht mit. Es ist sehr bewölkt und diesig. Heute hat Kristoffer Geburtstag. Deshalb werden wir heute Abend mal nach Christchurch fahren und dort das Nachtleben erkunden.
Bis dann
haere rá
Euer Sebastian
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