Die Wochen vergehen mittlerweile schon wie im Fluge, sodass ich doch dringend meine Seite aktualisieren muss, damit ihr auch auf dem laufenden bleibt;) Viele haben mich gefragt wie denn so ein typischer Arbeitstag von mir aussieht. Dann werde ich doch mal versuchen euch das verrückte, anstrengende, chaotische

und gechillte Leben hier im Chomodeley Childrens Home näher zu bringen. Also mein Arbeitstag beginnt wenn ich A.M Shift habe um 6:30, denn da klingelt der Wecker :( Mein schlechte Launeverfliegt dann jedoch direkt, wenn ich aus dem Fenster gucke, und den superschönen Morgenhimmel sehe, der in den Farben Rot bis Violett strahlt.Deshalb fängt der Tag doch schon ziemlich entspannt an :) Ich mach mich fertig und muss dann um Punkt 7 Uhr im Dorm-Room sein, in dem Raum , in dem die Kinder nächtigen. Mehr oder weniger wie ihr nachher noch erfahren werdet. Einige Kinder sind dann schon wach aber "Aufstehzeit" ist erst um kurz vor 8. Nachdem dann alle Kinder geweckt wurden gehen einige duschen, vor allem diejenigen die eine gewisse Inkontinenz in der Nach hatten. Dann gibt es Frühstück. Vor dem Frühstück wird noch ein Lied gesungen mit folgendem Text: Jesus, thank you Jesus, for the jummy jummy jummy food,(Pause) You great and the food is great, so we thank you very very much, Amen. Dieses Lied wird zur Melodie der Flintstones gesungen. Zum Frühstück gibt es meistens Porridge, eine Art Getreidebrei, Toast und Müsli. Danach kommen die Kinder in den Dorm-Room zum Zähneputzen. Dazu ist zu sagen, dass die meisten Kinder keine eigene Zahnbüste haben. Deshalb bekommen sie welche vom Kinderheim. Es gibt also ein Zahnbürstebox, aus der sich jedes Kind einfach eine Zahnbüste nimmt und dann zum zähneputzen geht. Soweit so gut. Diese Zahnbürsten sind allerdings keine neuen, sondern sie werden jeden Abend lediglich mittels eines ich nenn es mal "Dampfgarers" desinfiziert und landen dann meistens am folgenden Tag in einem anderen Mund. Es besteht zwar keine Gefahr für die Kinder, trotzdem ist dieser Anblick erst einmal gewöhnungsbedürftig. Um 9 Uhr treffen sich dann alle Kinder und gehen gemeinsam zur Schule. Ich gehe dann meistens in das Office und gucke nach welche Aufgaben an diesem Tag auf mich warten. Wenn es Pre-Schoolers gibt und sie nicht in die Pre-School gehen, muss man sich um diese kümmern was immer eine Menge Spaß bedeutet weil sie ja wirklich süß sind die kleinen :) Doch auf der anderen Seite ist es auch wirklich anstrengend weil so etwas wie chillen oder relaxen kennen die ja nicht ^^und da bin ich ja immerhin schon Experte drin. Wenn es keine Pre-Schoolers gibt, ist mein nehme ich auch gerne die Rolle einer Reinigungsfachkraft ein. Ich sauge dann die ganzen Räume, räume auf, mache die Betten der Kinds. Die Betten die etwas feucht sind werden dann desinfiziert und dann neu bezogen. Die letzten zwei Tage habe ich auch in der Küche geholfen. Das hat echt Spaß gemacht auch wenn das ein oder andere Gericht meinen Gaumen nicht sooo angeturnt hat. Um 11 Uhr gibt es dann Morning Tea. Da bekommen die Kinder Brötchen oder Sandwiches und was zu trinken. Entweder nehmen sie diese in der Schule zu sich oder am Playground. Danach geht es dann wieder ab in die Schule. Ich muss mich dann wieder um die kleinen kümmern oder andere Aufgaben verschiedenster Art erledigen. Zum Beispiel Zertifikate ausfüllen. Es gibt verschiedene Zertifikate, die die Kinder bei gutem Benehmen, guten Tischmanieren (good table Manners), wenn sie Streit aus dem Weg gegangen sind oder den Abend vorher ruhig eingeschlafen sind und nicht irgendwelchen Radau veranstaltet haben (Super Settler), bekommen. Dafür gibt es dann Süßigkeiten. Um halb 1 gibt es dann Mittagessen. Da gibt es immer unterschiedliche Sachen, doch meistens Sandwiches. Ihr seht schon, hier gibt es einige Differenzen zur deutschen Esskultur. Die Kinder besuchen dann wieder die Schule um halb 2. Meistens muss ich einige von ihnen Huckepack dort hin tragen. Es sind Gott sei dank nur 50m bis zur Schule, trotzdem brauche ich das ein oder andere Mal ein Sauerstoffzelt, da die Kinder im Laufschritt am besten mit Springen zu Schule gebracht werden wollen. Wie kann man ihnen auch ein Wunsch abschlagen, wenn sie dich mit einem Hundeblick angucken ^^. Eins der Kinder (ich nenne hier aus Sicherheitsgründen für mich keine Namen) hat einen künstlichen Darmausgang, sodass er verpflichtet ist, einen Beutel am Bauch zu tragen. Ich hab ihn dann eines morgens frohen Mutes zur Schule getragen. Natürlich mit laufen, springen, mit allem was dazu gehört. Leider war danach auch das Innere des Beutels auf meinem Rücken. Naja Shit happens!!! Wir haben uns dann darauf geeinigt nur noch zusammen Basketball zu spielen und anderen Blödsinn zu machen weil er ist wirklich richtig korrekt. Um 14:30 ist dann die A.M Shift zu Ende und man hat den restlichen Tag nur für sich alleine :)

Die P.M Shift beginnt um 3 Uhr denn da kommen die "Rabauken" ;) aus der Schule und wollen entertained werden. Bis 5 Uhr spielst du mit ihenen dann Busted, Basketball, auf dem Trampolin oder Tack (einen Art Fangen). So um ca. 4 Uhr werden die Kinder dann geduscht. Dabei muss ich dann auch meistens helfen. Man muss ihnen frische Pyjamas, Socken und Slippers hinlegen ihnen Shampoo anreichen, beim Abtrockenen und Anziehen helfen. Um 5 gibt es dann Dinner. Zum Dinner gibt es wirklich immer unterschiedliche Sachen von Spaghetti bis Hähnchen. Nach dem Essen hat man dann erst einmal eine halbe Stunde frei. Um 7 bin ich dann meistens wieder im Game. Die Kinder verteilen sich dann meistens im ganzen Haus. Einige sind im Games-Room, einige gucken einen Film, der beim Abendessen ausgewählt wurde, wiederum andere malen. Um 7 Uhr gehen dann die jüngeren (Kinder unter 8) ins Bett. Das zu Bett gehen der Kinder stellt die schwierigste Aufgabe da, weil die Kinder gar nicht einsehen, warum sie schon schlafen sollen. Einigen Kindern lese ich dann noch einen gute Nacht Geschichte vor damit sie auch schön schlafen könne. Um 9 Uhr, wenn alles gut läuft sind dann alle auf ihren Zimmern und liegen im Bett. Doch die Realität sieht anderes aus. Meistens turnen sie noch auf den Gängen und machen Quatschauf ihren Zimmern. Deshalb läuft ein Mitarbeiter, Johnny-Controletti-Like und passt auf , dass es auch überall ruhig ist. Ich hab zu Anfang geschrieben "Mehr oder weniger nächtigen" ( HA Lustig wie viele jetzt wieder hochscrowlen ^^) . Es gibt ja diesen Calm Down Room. Die Ereignisse überschlagen sich meistens, wenn ICH schön längst nach 10 Uhr in meinem Bettchen liege und noch mit Elli Skype. Denn da gibt es eine Phase da kommen einige Kinder nicht mehr klar und meinen sie müssten alle anderen in Kenntnis setzten, dass sie absolut kein Bock haben zu schlafen. Deshalb gibt es ganz oft Geschrei und endet damit, dass viele die halbe Nacht im Calm Down Room verbringen. Die P.M Shift endet ja allerdings um 10, sodass ich nicht so viel mitbekomme.
Insgesamt ist zu sagen, dass beide Shifts, sowohl die A.M also auch die P.M ihre Vor- und Nachteile haben. Die A.M Shift ist zum Beispiel relativ gechillt und ruhig, da man die Kinder ja nicht um sich hat. Bei der P.M Shift arbeitest du natürlich viel mehr mit den Kindern. Erlebst alle Höhen und Tiefen. Deshalb bin ich ganz froh, dass ich sowohl A.M, als auch P.M habe. Das ist ein guter Mix bei dem es garantiert nicht Langweilig wird.
So das war jetzt die Beschreibung eines Arbeitstages. Jetzt seit ihr wahrscheinlich auch noch heiß darauf zu erfahren was ich letzte Woche so getrieben habe ;) Also wir waren im Kino. Wir haben uns Flahbacks of a Fool angeguckt. Das Kino in dem wir waren, ist das erste digitale Kino Neuseelands. So sah es auch aus ^^es war in einem sehr alten, sehr schönen Britischen Gebäude. Wir kamen also rein und mussten die Treppe hochgehen. Als wir oben ankamen wunderten wir uns schon, warum denn da nur 2 Personen sitze
n, die darauf warteten ins Kino zu kommen.
Als ich in den Saal kam wusste ich warum. Der Kinosaal hatte ganze 7 Plätze. Ich war in meinem Leben noch nicht in so nem kleinen Kino ^^. Die Leinwand war ungefähr 2 mal 3 Meter und ca. 2-3 m Luftlinie von mir entfernt. Und ich saß in der letzten Reihe^^. Dolby Surround war natürlich auch nicht vorhanden, sonder nur zwei 1m große, aber sehr gut Boxen, die neben der Leinwand platziert wurden :) . Ich kann euch versichern es war ein Erlebnis. Des Weiteren war ich diese Woche noch am Strand (Bilder werde ich hochladen) in New Brighton. Er ist wirklich schön, gut zum surfen, aber nicht zu vergleichen mit
dem Strand in Tauranga. Die Rückfahrt allerdings war ein echtes Erlebnis. Wir sind die bekannte Summit Road gefahren, die sich über das ganze Gebirge erstreckt. Wir hatten eine supertolle Aussicht auf unsere Bucht und auf Christchruch.
Jetzt werde ich euch noch kurz berichten wie das Spiel zwischen den All Blacks und Australien ausgegangen ist. Die All Blacks haben gewonnen 19:18. Das Spiel was so geil! Wir waren in einer sehr bekannten Sportsbar in Christchruch. Die Bar ähnelt einer Tribüne. Es gibt dort 3 verschiedenen Decks, die versetzt nach hinten gebaut sind
:) und gegenüber ist dann die riesen Leinwand. Es war echt super da das Spiel sehr spannend war bis zum Schluss. Es war echt ein Erlebnis besonders auch der Haka vorm Spiel. Und die ganze Atmosphäre innerhalb der Bar hat alles noch unterstützt.
Nun bin ich erstmal alles losgeworden.
Wenn es noch Fragen gibt, könnt ihr mir ja ne mail schreiben.
Bis dahin
E noha ra
Sebastian